Mitarbeiter:innen wollen die Flexibilität der Remote-Arbeit nicht mehr missen. Doch warum genau wollen Menschen nicht wieder zur Arbeit ins Büro gehen?
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Einmal gekostet und es gibt nichts Besseres mehr – Mitarbeiter:innen wollen die Flexibilität der Remote-Arbeit nicht mehr missen. Doch warum genau wollen Menschen nicht wieder zur Arbeit ins Büro gehen?
Mitarbeiter:innen wollen gehört werden und auf ihre Bedürfnisse achten. Es geht darum, Grenzen zu setzen in einer Gesellschaft, die auf Büroanwesenheit erpicht ist. Für viele Menschen bedeutet das Arbeiten in einem tatsächlichen Arbeitsgebäude die Auslieferung an Mikromanagement. Es geht um das Gefühl, physisch anwesend sein zu müssen, um in seiner Produktivität kontrolliert werden zu können. Doch die Pandemie hat gezeigt, dass Mitarbeiter:innen durchaus auch remote sehr produktiv arbeiten und dabei in vielen Fällen sogar glücklicher sind. Denn ein Unternehmen, dass seine Mitarbeiter:innen dazu nötigt wieder Vollzeit im Büro zu arbeiten, vermittelt diesen keine Wertschätzung und kein Vertrauen.
Der Wunsch im Homeoffice zu arbeiten reicht aber teilweise noch viel weiter. 37% der Mitarbeiter:innen in Deutschland geben an, bereits Diskriminierung am Arbeitsplatz erfahren zu haben, wobei die Auslöser von Geschlecht, Alter und Rassismus bis hin zu sexuellen Orientierung reichen. Der Begriff der Bürokultur spricht also immer nur eine bestimmte Gruppe von Menschen an. Nämlich die, welche sich am Arbeitsplatz wohlfühlt. Hinzu kommt die zunehmende Polarisierung der politischen und sozialen Ansichten in der Gesellschaft, welche sich selbstverständlich auch bis in die Bürowände zieht. Dies kann das Gemeinschaftsgefühl am Arbeitsplatz schwer beeinträchtigen.
Der oder die Arbeitgeber:in sollte seinen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen zeigen, dass universelles Arbeiten von Zuhause keine Probleme löst. Beispielsweise können Diskriminierungen und Belästigungen auch virtuell an der Tagesordnung sein. Es gibt also keinen optimalen Arbeitsplatz. Aber ein Unternehmen kann optimale Arbeitsplatzbedingungen und Grenzen schaffen und somit den Bedürfnissen seiner Mitarbeiter:innen gerecht werden. Hier kann es jedoch keine Einheitslösung geben. Arbeitgeber:innen müssen das Gespräch mit ihren Mitarbeiter:innen suchen und eine Kultur der offenen Kommunikation und des Zuhörens schaffen, um das Wohlbefinden im Büro in den Mittelpunkt zu stellen.
Gerade für Neueinsteiger:innen gestaltet sich der Beginn eines neuen Jobs remote eher als schwierig. Wir lernen uns in eine Arbeitskultur und unsere Aufgaben zu integrieren, wenn wir die Interaktionen und Arbeitsweisen unserer Kollegen und Kolleginnen beobachten.
Auch das Gefühl der Zusammengehörigkeit und der Wille zur Kollaboration steigt, wenn Mitarbeiter:innen sich ab und an persönlich begegnen. Informelle Konversationen, welche die zwischenmenschlichen Beziehungen stärken, gibt es nun mal auf dem Gang und nicht als geplantes Zoom-Meeting.
Zuletzt suchen wir alle einen Sinn in dem, was wir tun – so auch in unserer Arbeit. Arbeiten Mitarbeiter:innen auch physisch zusammen, so entsteht das Gefühl einer gemeinsamen Mission. Sie verfolgen dasselbe Ziel, beobachten die Arbeitsweise ihrer Kollegen und Kolleginnen und beginnen somit eine gemeinsame Mission zu haben. Dies wiederum spiegelt sich in der Zufriedenheit der Mitarbeiter:innen mit ihrem Arbeitsplatz wider und Arbeit bedeutet auf einmal viel mehr als der tägliche Brotverdienst.
