Warum die ISO 27001-Zertifizierung für dein Hybridbüro so wichtig ist

ISO 27001-Zertifizierung: Warum dein Unternehmen sie für Informationssicherheit und digitale Transformation braucht.

Warum die ISO 27001-Zertifizierung für dein Hybridbüro so wichtig ist
Guillaume
 -
Experte für hybride Arbeitswelten
3. Mai 2023
- 5 Min. lesen
Blick auf ein hybrides Arbeitsbüro

ISO 27001 Zertifizierung

Deswegen müssen Informationssicherheit und digitale Transformation Hand in Hand gehen.

Die Daten- und Informationssicherheit ist für Unternehmen heute im digitalen Zeitalter wichtiger denn je. Unternehmen speichern sensible Daten über ihre Kunden und Kundinnen, Mitarbeiter:innen und Geschäftsabläufe. Wir sprechen hier von Daten wie Finanzinformationen, persönlichen Identifikationsdaten und Geschäftsgeheimnissen, welche niemals von Unbefugten eingesehen oder gestohlen werden dürfen, da dies dem Unternehmen und seinen Interessengruppen erheblichen Schaden zufügen kann. Hier sollten auch mögliche Cyberangriffe genannt werden, welche den Geschäftsbetrieb stören und zu Ausfallzeiten und finanziellen Einbußen führen können. Die Implementierung starker Daten- und Informationssicherheitsmaßnahmen kann das Risiko von Cyberangriffen drastisch verringern und die Geschäftskontinuität aufrechterhalten.

Sie fragen sich jetzt: Was tun? Eine mögliche Maßnahme ist ein Informationssicherheits-Managementsystem (ISMS) nach ISO 27001.

Was bedeutet ISO 27001?

ISO 27001 ist die international führende Norm für ein umfassendes Managementsystem für Informationssicherheit und somit ein dokumentierter Nachweis, dass das Informationssicherheits-Managementsystem den Anforderungen der ISO 27001 gerecht wird. Eine solche Systemzertifizierung ist glaubwürdiger als eine selbst erstellte Konformitätserklärung des Unternehmens.

Die ISO 27001-Norm konzentriert sich auf die Identifizierung und Bewertung von Risiken, die bei informationsverarbeitenden Prozessen auftreten können. Um Informationen zu schützen, müssen sie jedoch zunächst klassifiziert werden. Es muss geklärt werden, welche Informationen als unwichtig und welche als streng vertraulich gelten, damit die Schutzmaßnahmen eines Informationssicherheitsmanagementsystems, im Folgenden ISMS genannt, gemäß ISO 27001 darauf aufbauen können.

Die Implementierung eines ISMS hilft dem Unternehmen nicht nur intern seine Daten zu schützen und Vertraulichkeit zu garantieren, denn eine ISO 27001 Zertifizierung ermöglicht auch eine unabhängige externe Bestätigung der Wirkungsmacht des ISMS.

Was sind die Vorteile einer Zertifizierung nach ISO 27001?

Wie zuvor schon erwähnt, erhöht eine Zertifizierung nach 27001 die Glaubwürdigkeit des Unternehmens, denn im Vergleich zu einer Selbsterklärung durch das Unternehmen, können Kunden und Kundinnen sicher sein, dass die Anforderungen und Objektivität erfüllt werden. Das Unternehmen kann somit also stolz sagen, dass es eine rechtskonforme IT-Sicherheit gewährleistet.

Des Weiteren hilft eine Zertifizierung Unternehmen sich im Konkurrenzkampf mit anderen Unternehmen zu behaupten. Datenschutz wird sowohl von Auftraggebern und Auftraggeberinnen, Kunden und Kundinnen und Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen immer wichtiger genommen. Somit werden Unternehmen, die ein zertifiziertes Informationssicherheits-Managementsystem nachweisen Unternehmen, die kein Zertifikat vorweisen können, vorgezogen.

Der Zertifizierungsprozess ist auch eine gute Gelegenheit für Unternehmen, Selbstkontrollen durchzuführen und so Geschäfts- und Haftungsrisiken zu verringern. Die Audits, die während der Zertifizierung durchgeführt werden, können den Unternehmen Verbesserungspotenzial aufzeigen. Im Falle eines bereits bestehenden ISMS können Schwachstellen in der Daten- und Informationssicherheit aufgedeckt und die Sicherheit verbessert werden.

Bei einer Zertifizierung nach ISO 27001 sprechen wir also von einem IT-Grundschutz für ein Unternehmen. Personenbezogene Kunden- und Kundinnen-, sowie Mitarbeiter:innen-Daten werden vor Missbrauch geschützt und das generelle Bewusstsein für die Informationssicherheit im Unternehmen wird erhöht. Außerdem kann sichergestellt werden, dass externe Vorschriften und gesetzliche Regelungen eingehalten und somit Geschäfts- und Haftungsrisiken minimiert werden.

Wer braucht eine Zertifizierung nach ISO 27001?

Die ISMS-Norm ISO 27001 bietet Unternehmen weltweit einen Rahmen zur Instandhaltung ihrer Informationssicherheit. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik fordert von Unternehmen der Kritischen Infrastruktur einen Nachweis der Sicherstellung der Informationssicherheit. Der Sektor der Kritischen Infrastruktur bezieht sich auf Unternehmen aus den Sektoren Energie, Gesundheit, Finanzen, Versicherungen, Ernährung, Verkehr, Telekommunikation, Informationstechnik und Transport.

Wenn ein Unternehmen sich für die Implementierung eines ISMS nach ISO 27001 entscheidet, geht es einen strategischen Schritt in die Zukunft. Bei der Einführung des Systems im Unternehmen muss auf die Bedürfnisse und Anforderungen des Unternehmens, sowie dessen Größe und Struktur Rücksicht genommen werden. Die bewusste Entscheidung eines Unternehmens Normanforderungen zu erfüllen, führt zu einer konstanten Verbesserung des Sicherheitsniveaus, sowie einer drastischen Minderung von Sicherheitsrisiken. Kurzgefasst entscheidet sich ein Unternehmen mit einer ISMS nach ISO 27001 Zertifizierung widerstandsfähiger gegen ungewollte und ungeplante Einflüsse zu sein.

Die Integration einer Besucherverwaltungslösung in das ISMS eines Unternehmens kann zum Beispiel dazu beitragen, den Zertifizierungsprozess zu rationalisieren und die Informationssicherheit insgesamt zu verbessern. Besucherverwaltungslösungen können dabei helfen, den Zugang zum Firmengelände zu kontrollieren und sicherzustellen, dass nur autorisierte Personen Zutritt erhalten. Dies hilft, sensible Daten zu schützen und trägt zur Einhaltung der ISO 27001 bei.

Wer darf die Zertifizierung durchführen?

Die Zertifizierungsstelle, die das Informationssicherheits-Managementsystem zertifiziert, muss selbst nach ISO 17021 und ISO 27006 akkreditiert sein. Nur so kann Konformität und das Einhalten der strengen Anforderungen garantiert werden.

Wie sieht der Ablauf einer Zertifizierung des ISMS nach ISO 27001 aus?

Eine Zertifizierung kann selbstverständlich nur durchgeführt werden, wenn das Unternehmen über ein Informationssicherheits-Managementsystem verfügt, beziehungsweise dabei ist, dieses zu implementieren. Die Vereinbarkeit der Anforderungen der Norm ISO 27001 mit dem jeweiligen Informationssicherheits-Managementsystem muss dann geprüft werden.

1) Die Vorprüfung

Die Zertifizierung nach ISO 27001 beginnt nicht zwingend, aber im besten Fall, mit einem Voraudit, bei welchem ein Experte prüft, ob das Informationssicherheits-Managementsystem des Unternehmens die Anforderungen der ISO 27001 erfüllt und eine solche Zertifizierung überhaupt durchgeführt werden kann. Dieses Voraudit muss nicht von einer Zertifizierungsstelle durchgeführt werden.

2) das Zertifizierungsaudit

Falls das Voraudit durchgeführt wurde, schließt sich nun das Zertifizierungsaudit an, welches von einer Zertifizierungsstelle durchgeführt werden muss. Hier wird dann geprüft, ob die Anforderungen der ISO 27001 Norm tatsächlich im Informationssicherheits-Managementsystem umgesetzt sind. Dieses Zertifizierungsaudit gliedert sich in zwei Stufen, wobei beide Audits innerhalb von weniger als drei Monaten durchgeführt werden sollten.

Bei der ersten Stufe des Zertifizierungsaudit wird die Dokumentation des Informationssicherheits-Managementsystems im Hinblick auf die Normkonformität überprüft. Danach werden die standortspezifischen Bedingungen des Informationssicherheits-Managementsystems geprüft um anschließend feststellen zu können, ob die zweite Stufe des Zertifizierungsaudits durchgeführt werden kann, oder nicht. Wurden kleinere Abweichungen zu den Normanforderungen gefunden, so können diese meist noch bis zur zweiten Stufe des Zertifizierungsaudits korrigiert werden. Bei größeren Abweichungen und somit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit keiner Anerkennung der ISMS Zertifizierung, kann das Zertifizierungsaudit vom Unternehmen noch abgebrochen werden.

Qualifiziert sich ein Informationssicherheits-Managementsystem für die zweite Stufe des Zertifizierungsaudits, wird in diesem Schritt die Wirksamkeit des Systems geprüft. Um die Normkonformität des Informationssicherheits-Managementsystems zu prüfen werden beispielsweise auch Mitarbeiter:innen-Gespräche durchgeführt und Dokumente geprüft und alle Ergebnisse des Zertifizierungsaudits der Stufe 1 und 2 in einem Auditbericht zusammengefasst.

Sollte im Auditbericht festgestellt werden, dass das Informationssicherheits-Managementsystem nicht konform mit der ISO 27001 Norm ist, wird das Unternehmen über die Schwachstellen im System informiert und kann diese analysieren und korrigieren. Nach erfolgreicher Korrektur wird ein Nachaudit durchgeführt, bei welchem jedoch lediglich die Korrekturmaßnahmen überprüft werden. Unternehmen sollten sich jedoch darüber im Klaren sein, dass selbst der kleine Zertifizierungsumfang eines Nachaudits die Kosten der Zertifizierung weiter nach oben treibt.

Im Idealfall hat das Unternehmen und damit sein Informationssicherheitsmanagementsystem alle Anforderungen der Zertifizierung erfüllt, und das ISO 27001-Zertifikat kann ausgestellt werden.

Die Zertifizierung ist ab dem Ausstellungsdatum drei Jahre lang gültig, aber das Informationssicherheitsmanagementsystem sollte kontinuierlich überprüft werden. Diese Überwachungsaudits sollten mindestens einmal im Jahr durchgeführt werden. Nach Ablauf der drei Jahre muss sich das Unternehmen erneut zertifizieren lassen. Wenn alle Anforderungen weiterhin erfüllt werden, kann ein neues Zertifikat ausgestellt werden.

Wie hoch sind die Kosten für die ISO 27001-Zertifizierung?

Die Vorgaben und Schritte für eine ISO 27001 Zertifizierung sind genormt. Dennoch können die Kosten der Zertifizierung variieren, je nach Komplexität des Unternehmens und damit der Durchführung des Zertifizierungsprozesses.

Die Komplexität eines Unternehmens besteht u.a. aus den personenbezogenen Daten des Unternehmens. Hinzu kommt die Frage, welche individuellen Risiken die Geschäftsprozesse des Unternehmens mit sich bringen und welche Anforderungen das Unternehmen hat. Es spielt auch eine Rolle, welche Technologien in einem Informationssicherheitsmanagementsystem zu finden sind.

In Bezug auf das Büromanagement können Unternehmen mit einer Besuchermanagementlösung ihre Sicherheitsmaßnahmen weiter stärken und ihren Weg zur ISO 27001-Konformität unterstützen.

Je weniger Standardsysteme und je komplexer die eingesetzte IT, desto größer sind der Aufwand für die Zertifizierung und die damit verbundenen Kosten.

Warum die ISO 27001-Zertifizierung für dein Hybridbüro so wichtig ist
Guillaume
Experte für hybride Arbeitswelten
Hybrid Workplace Enthusiast - Growth & Marketing Manager bei PULT